Maibaumaufstellen in Viehhausen
Nach Erzählungen älterer Bürger des Ortes wurde bereits vom hiesigen katholischen Burschenverein (gegründet 1907) Anfang der fünfziger Jahre auf den Vorplatz der ehemaligen Brauereigasstätte Stadler (bis 1914) und im Garten der benachbarten Gaststätte Metz am Kirchplatz ein geschmückter Maibaum aufgestellt.
Zum Ausschank kamen damals beim Metz die süffigen Biere der Brauereien Spital aus Stadtamhof und der Brauerei Wildenstein, die den jungen Burschen die notwendige Kraft gaben, den schweren Baum mit enormer Muskelkraft eigenhändig aufzurichten. Als Capo fungierte dabei meist der Zimmerermeister Sepp Scheuerer (Bürgermeister in Viehhausen von 1945-1966) der mit lautstarker Stimme die Befehle zum Aufrichten des Baumes gab. Der kirchliche Segen für das Spektakel oblag dem Pfarrer Max Meindl, Pfarrer von 1949-1955 in Viehhausen, der dem leichtfertigen Fluchen und anderen Schabernack der Burschen manchmal Einhalt geben musste.
Für die musikalische Begleitung sorgte beim Baumeinholen, Aufstellen und dem Tanz um den Maibaum die siebenköpfige Viehhausener Blaskapelle. Zünfige, mitunter auch derbe Gstanzl der Burschen und anderer Teilnehmer lockerten die Feierlichkeiten auf und gaben der Veranstaltung den richtigen Schliff. Für die Brotzeiten kümmerte damals natürlich der Wirt, der Metz-Wastl mit seiner Lebensgefährtin Frieda. Hergestellt wurden die Wurstwaren vom Metzger Franz Listl aus Regensburg, der im Haus eine Metzgerei mit Verkaufsladen betrieb.