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Generalkommunion

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Drei schmerzliche Todesfälle

Regensburger Wochenblatt, Seite 269, Jahrgang 1909

Drei schmerzliche Todesfälle hat der hiesige Burschenverein Viehhausen im dem kurzen Zeitraum von 3/4 Jahren zu verzeichnen. Am 27. Mai 1908 wurde der Bursche Martin Schmidmeier durch einen Unglücksfall beim Steinherausschießen plötzlich aus unserer Mitte gerissen. Schmidmeier war überaus gern beim Verein und ein stiller, braver Bursch.

Am 25. Februar 1909 starb unser liebes Ehrenmitglied Joseph Seitz, Krämer von hier, seit Gründung unseres Vereins für die Burschensache begeistert. Er besorgte jedes Mal mit großem Eifer und ganz freiwillig die Geschäfte des Theaterkassiers.
War der Verlust der beiden vorgenannten schon groß und schmerzlich für den Verein, die große Trauer für den Präses und alle Vereinsmitglieder sollte der 25. Juli des Jahres bringen. Gelegentlich eines Spazierganges nach dem benachbarten Waldhause Frauenhäusl, wozu der Nachbarverein Ihrlerstein eingeladen hatte, wurde unser liebes, treues Mitglied, Bursch Simon Meier von mehreren rohen Mordbuben, die sich in Frauenhäusel eingefunden hatten, den beiden Vereinen aber ganz fern standen, auf bestialisch Weise erschlagen, nachdem dieselben ohne eigentlichen Anlass auf die Burschen zu schlagen und zu werfen angefangen hatten.
Meier, seit einem Jahre Mitglied unseres Vereins, war ein lieber Kamerad und mit Leib und Seele für die Vereinssache. An seinem Todestag hat er seinem Präses auf die Frage, wie es ihm beim Verein gefalle, die schöne Antwort gegeben: "Sehr gut! Mich reut es schon lange, das ich nicht gleich anfangs zum Verein gegangen bin. Seit ich dabei bin, bin ich ein ganz anderer (er meine besserer) Mensch geworden.

Liebe Burschen betet für die drei Verstorbenen, besonders für die zwei Burschen, die so schnell in die Ewigkeit hinüber mussten.

Notizbuch von Pfarrer Andreas Stückler aus Eilsbrunn (1919):

Der Burschenverein Viehhausen ist in Gefahr, viel seiner Mitglieder zu verlieren, da sich wegen der neu eröffneten Kohlenzeche ein Knappschaftsverein und ein Verein "Edelweiß" gegründet hat. Es arbeiten meist junge Bergleute dort, an der Anzahl 60-80, mit täglich 30-40 Mark, was auf die sittlichen Verhältnisse nicht ohne Einfluss bleibt. Die jungen Burschen hausten ohne Unterkunft, halten ausgelassene Zechgelage mit Bier, Schnaps und Wein, aber auch mit Weibern.

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